Wer stottert, ist nicht allein

Viele Leute stottern. Insgesamt ist zirka ein Prozent aller Menschen von Stottern betroffen – in Deutschland sind das mehr als 800.000! Es gibt auch zahlreiche Prominente, die stottern oder gestottert haben, zum Beispiel der Singer-Songwriter Ed Sheeran, die Schauspielerin Emily Blunt und der Rapper Kendrick Lamar.

Der Schauspieler Samuel L. Jackson sagt: „Ja, ich stottere. Man merkt es heute nicht mehr wirklich, aber als Kind war es sehr, sehr schlimm. Ich habe oft kaum einen ganzen Satz herausgebracht. Aber damals habe ich gelernt, dass das ein gutes Werkzeug ist, um Menschen zu beurteilen: Wie sie nämlich Leute behandeln, die nicht perfekt sind. Manche waren cool, manche vor allem genervt – und die wirklich unhöflichen haben mich einfach ausgelacht.“ (Quelle: diepresse.com, 14. März 2015)


Stottern entmachten

Vielleicht hast du Angst davor, im Unter­richt aufzu­zeigen oder dran­zu­kommen? Oder du trickst, um dein Stottern zu verbergen und um ganz um das Sprechen herumzukommen?

Probier doch mal, dich und dein Stottern nicht zu verstecken. Ein möglichst beiläufiges „Hm, manchmal stottere ich übrigens.“ zeigt allen, dass das kein Tabu für dich ist. Damit kannst du etwas beeinflussen, denn die Reaktionen anderer hängen auch davon ab, wie sie dich selbst im Umgang damit erleben.

In der Schule klarkommen

  • Erzähle Eltern und Freunden, wie du dich mit dem Stottern fühlst und was dir Probleme bereitet.
  • Sprich auch mit deinen Lehrerinnen und Lehrern darüber. Erkläre ihnen, wann und wie das Stottern auftritt und welche Situationen im Unterricht für dich besonders schwierig sind.
  • Überlegt gemeinsam, was dir im Unterricht oder bei mündlichen Prüfungen helfen könnte.
  • Versuche das Stottern nicht zu verstecken, denn dadurch wird es nur immer schlimmer.

Dein gutes Recht

Stottern ist ein Handicap, eine anerkannte Sprechbehinderung. Damit stotternde Schüler und Schülerinnen ihre mündlichen Leistungen angemessen erbringen können, haben sie Anspruch auf einen so genannten Nachteilsausgleich. Man wird dadurch weder bevorzugt, noch geschont. Der Nachteilsausgleich bewahrt die Chancengleichheit.


Mehr als Stottern

Es passiert schnell, dass man selbst sich nur auf das konzentriert, was man an sich nicht mag oder was man nicht so gut kann und dabei gar nicht bemerkt, wie andere einen sehen.

Du kennst das bestimmt. Zum Beispiel das Mädchen, das sich ständig die Haare glatt streicht, aus Angst davor, dass ihre abstehenden Ohren rausgucken?

Du magst an ihr einfach, dass sie immer die neuesten Videos kennt. Ihre Ohren hast du nur bemerkt, weil sie ständig dieses Ding mit ihren Haaren macht ...

Jonas ist beim Fußball ein toller Verteidiger. Ich finde sein Stottern gar nicht so schlimm wie er selbst.

Malik, 14 Jahre